Die Idee

Wozu ein FathersCamp?

Klein1Auch Väter müssen „geboren“ werden. Oft geschieht dies erst so richtig innerlich ein bis zwei Jahre nach der Geburt des Kindes. Zunächst ist die Mutter die wichtigste Bezugsperson – kein Wunder bei dem gigantischen Angebot an Nahrung, Liebe, Lächeln, körperlicher Wärme und mütterlichem Geruch. Da kann das Kind den Papa erst mal nicht „riechen“ und weiß nicht, wozu er nun auch noch gut sein soll.

Mein Sohn hat erst vor kurzem einen Sohn bekommen – ich bin jetzt ein junger, frischgebackener Opa. Der Kleine nuckelt am Hemd meines Sohnes über der Vaterbrust bis es nass ist – aber Fehlanzeige! Ich bin beeindruckt, wie liebevoll mein großer Sohn eine Beziehung zu seinem kleinen Sohn aufbaut. Aber mein Sohn wird oft weg und bei der Arbeit sein. Meine Schwiegertochter, die Mutter, wird sich auf den Jungen fokussieren. So ist das Leben nun einmal, aber man kann ja gegensteuern. Nicht selten entsteht sonst eine gewisse Rivalität zwischen Vater und Sohn. Beide lieben schließlich dieselbe Frau! Und der Kleine scheint dabei auch noch zu siegen. Er zieht die Aufmerksamkeit seiner Mutter auf sich. Nicht selten hat der Vater (auch heute noch) sein Kind fast nie alleine für sich. Zu viele Mütter (manchmal auch Helikopter-Mutter genannt) umkreisen ihr Kind. Der Vater bleibt nettes Beiwerk. Das will ich und mit mir die heutigen Männer anders machen.

IWPr6hVolAQ8GrF1ZSxsFCYtpcAbFr0_RukB_d0Y0G0,XjZMLdFxT-V2UJ1HIJIq986TNIUXotcvWgPMCZ9QRpAWas passiert nun auf einem FathersCamp?

Die Mutter hat ein ganzes Wochenende frei – Urlaub von der restlichen Familie. Sie kann sich, ihre Feminität und „Nicht-Mutterschaft“ genießen. Sie ist ja auch noch Frau und Sexpartnerin, nicht nur „heilige, unberührbare“ Mutter, die man in ihrer wichtigen Mutterrolle nicht belästigen sollte. „Die Kinder verlangen doch alles“, denken die Eltern oft und kommen dabei beide zu kurz. Die Ehe ist „unantastbar“. Das gilt auch für die Kindern, denn sie werden irgendwann das Elternhaus verlassen.

Nun ist der Papa mal dran und das zu 100 % eigenverantwortlich. Der Vater schützt damit die Mutter vor Überbeanspruchung in ihrer Mutterrolle.

  • In Naturvölkern werden die Kinder im Alter von 12 Jahren den Müttern von den eigenen Vätern „geraubt“.
  • In Israel geht im Alter von 12 Jahren die Verantwortung von der Mutter auf den Vater über.
  • Die Pubertät findet deutlich stressärmer statt, wenn der Gegenpol zur Mutter präsent ist und seine Rolle als Vater bereits gefunden hat.
    (Die Pubertät ist die Zeit der großen Traurigkeit, wo sich insbesondere Jungen stundenlang, ja tagelang in eine andere digitale Welt hineinspielen, um irgendwie herauszufinden, wie man sich in der Erwachsenenwelt verhält. Leider lernen sie dort mehr den Umgang mit Laserschwert, Maschinengewehr und sonstigen Waffen als mit Emotionen und Beziehungen.)

kaCC4zGR0pTXU10V01exLn-yGvSa_sX5Cw-S_4VR_RQ,CPajmt7HTy78XXHDzam2sMk4Wjy0KAbVS0QWi3AHYhsDas alles kann ich auf den FathersCamps mit 50 bis 100 Vätern (und unzählbar vielen Kindern) gut beobachten:

  • da kochen kleine Mädchen liebevoll dem „armen, frauenlosen“ Papa ein Süppchen (klassische Rollenverteilung hin oder her, so ist das eben),
  • da sammelt der kleine Sohn liebevoll dem Papa Brennmaterial fürs hauseigene Feuerchen (nur in der Grillschale erlaubt),
  • da betreiben Vater und Tochter einen Friseurladen oder ein Café, und Papa muss da einfach mitmachen,
  • da wollen Jungs mit ihrem Papa kämpfen und ihre Kräfte messen (und Papa verliert sogar (freiwillig!?)),
  • da (er-)leben sie zusammen eine „neue Welt“: kindgerecht, vatergerecht, abenteuerreich … und müssen um ihr „Überleben“ kämpfen.

Das fällt nicht allen Väter so leicht! Viele wissen gar nicht, was ihre Kinder eigentlich gut können, was sie gerne mal ausprobieren würden, wo ihnen das Herz aufgeht. Ich erlebe oft, wie wenig sich Väter mit dem Inneren ihrer Kinder beschäftigen! Aber die meisten haben dies auch nie bei ihren eigenen Vätern erlebt. Wie kPf8sollen sie deshalb wissen, wie das gehen soll, wenn ihnen das Vorbild fehlt? Es dauert oft zwei bis vier Generationen, bis ein negatives Vaterbild entgiftet und überwunden ist, alle Rachegedanken verschwunden und neue liebevolle Muster vorzufinden sind. Unsere Väter hatten durchaus die Anweisung: „Kinder sind Frauensache, Männer halten sich da raus“. Wenn ein Mann früher seine Familie finanziell versorgt hat, war er ein guter Mann. Das hat zunächst gereicht, damit die Kinder nicht verhungert sind. Wenn wir übers Mittelmeer nach Afrika schauen, sehen wir Bilder, wo der Vater mit einer kühlen Cola oder einem Bierchen neben seinem verhungernden Kind sitzt und es genießt, das Status- und Männlichkeitssymbol Flasche zu haben. Für uns ist dieses Verhalten grausam. Immerhin, das Christentum in Europa war in den letzten 2 Jahrtausenden wirkungsvoll, kommen wir Väter in der Regel unserer Verantwortung und Versorgerrolle nach. Aber, das wissen wir mittlerweile (und können es aber immer noch nicht richtig!), für das gesunde Heranwachsen der Kinder ist mehr nötig: Wir Väter müssen auch emotionale Versorger werden!

Komm mit! Erlebe ein FathersCamp allein mit deinen Kindern! Es wird deine Ehe bereichern!